
Während Wladimir Klitschko am Samstag den Australier Alex Leapai in der 3. Runde seines 25. WM-Kampfs K.O. schlug, dauerte der Boxkampf im 100 Kilometer von Oberhausen entfernten SEA LIFE Königswinter nur einen Schlag bis die Miesmuschel betäubt zum Meeresboden sank.
Königswinter / Oberhausen 28. April 2014
Ganz so schnell wie Klitschkos Faust fliegen die Hammerarme des Fangschreckenkrebses zwar nicht, dennoch entwickelt das Schlagbein der Fangschreckenkrebse eine Geschwindigkeit von 23 m/s (entspricht 82,8 km/h im Vergleich zu Klitschkos Schlag, der über 300 km/h schnell sein kann). Dieser Schlag ist eine der schnellsten von einem Tier ausgeführten Bewegungen. Faszinierend: Die Aufprallwucht ähnelt der einer Pistolenkugel und ein menschlicher Lidschlag dauert etwa 40-mal so lange wie dieser Beinschlag.

{adselite}Der Aufprall der Hammerbeine ist heftig genug um die Schalen oder Panzer von Meerestieren zu zertrümmern und so werden bei diesem Boxkampf unter Wasser täglich mehrere Miesmuscheln Opfer des Fangschreckenkrebs im SEA LIFE Königswinter. Nicht umsonst taufte ihn das Team des Großaquariums „Klitsch K.O.“, denn „wenn der Krebs zuschlägt, dann knallt’s“ und zwar im wahrsten Sinne des Wortes weiß Tom Lau, Displays Supervisor Trainee in Königswinter: „Die volle Kraft entfaltet der Krebs mit der Hilfe von Luftbläschen. Wenn sich die Hammerarme mit hoher Geschwindigkeit durchs Wasser bewegen, erzeugen sie einen hohen Unterdruck. Es bilden sich winzige Gasbläschen, die dann implodieren und dabei extrem viel Energie freisetzen. Dies erzeugt einen Knall und manchmal sogar einen Lichtblitz“ beschreibt der 33jährige den ungewöhnlich ungleichen Boxkampf im Aquarium. Das Opfer wird mit nur einem Schlag betäubt – das schafft nicht mal Wladimir Klitschko.
Der Fangschreckenkrebs ist aber nur einer von vielen außergewöhnlichen Panzerträgern in der diesjährigen Sonderausstellung „Invasion der Krebse“, die Anfang des Jahres vom SEA LIFE Oberhausen ins 100 Kilometer entfernte SEA LIFE Königswinter umgezogen ist.